Santiponce Itálica

Das Kulturerbe

Ein riesiges Vermächtnis, das es zu entdecken gilt

Callejón del Niño Perdido

2038
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Diese Gasse befindet sich im Herzen der Altstadt von Utrera. Seinerzeit diente sie auch als kleines Tor, um durch die Mauern zu gelangen. Ihr eigentümliches Zugangstor, an dem ein Kreuz und eine Muschel zu sehen sind – vielleicht eines der Symbole des Jakobswegs –, und ihre weiß getünchten Wände voller Blumentöpfe versetzen einen direkt in eine andere Zeitepoche. Noch heute stellt sie einen wichtigen Punkt in der Altstadt von Utrera dar, auch wenn sie innerhalb des städtischen Lebens an Bedeutung verloren hat.

Ihr schmaler und verwinkelter Verlauf weist darauf hin, dass man sich direkt in der alten Judengasse von Utrera befindet. Sie zeigt damit eine deutliche Ähnlichkeit mit den Vierteln, die Juden zu Beginn des Mittelalters in ganz Europa bewohnten. Diese kleine Gasse wurde zu ihrer Zeit von Juden bewohnt, denn es wurden Überreste einer ehemaligen Synagoge gefunden, die zum Treffpunkt der jüdischen Gemeinde wurde.

El Niño Perdido (das verlorene Kind) in Utrera verlor seinen Zweck als kommerzielles Zentrum der Stadt und wurde zu einem Krankenhaus. Eine der Hypothesen, die verschiedene Historiker in Betracht ziehen, ist, dass hier kurz darauf ein Findelhaus gegründet wurde, in dem verlassene Kinder landeten. So erhielt dieser Ort seinen bis heute fortbestehenden Namen: El Niño Perdido. Eines der charakteristischsten Elemente des Ortes ist das Keramik-Altarbild des verlorenen Kindes. Archäologische Untersuchungen haben außerdem ergeben, dass diese Gasse einst als Friedhof genutzt wurde. Heute findet man in der Gasse Privatwohnungen und Restaurants.

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