Santiponce Itálica

Das Kulturerbe

Ein riesiges Vermächtnis, das es zu entdecken gilt

Das Haus des Priesters

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Dieses bürgerliche Gebäude wurde im volkstümlichen andalusischen Stil im 15. Jh. errichtet und verfügt über eine Fassade aus dem 18. Jh., an der man über dem Haupteingang eine Fliese mit dem Turm La Giralda sieht, der an beiden Seiten von Lilien eingerahmt wird. Es ist das Wappen des Domkapitels, das darauf verweist, dass dieses Gebäude einst zur Kirche gehörte. Bekannt ist dieses Haus unter dem Namen „Casa de la Cilla“. Dieser Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Speicher und Kornspeicher. Hier wurde die Ernte der Bauern gelagert und der zehnte Teil (Zehnt) als Bezahlung an die Kirche abgegeben.

Hier wurde auf privater Ebene auch das Korn gemahlen. Dabei einigte man sich vorher immer auf einen Preis, etwa wie es heute bei einer Mietvereinbarung wäre. Ursprünglich war der Komplex sehr viel größer, man bezeichnete ihn als die „Palasthäuser der Herrschaften“. Damals gehörten zu diesem Komplex ein Eingangs-Haus (das heißt ein großes überdachtes Tor, durch das auch Wagen hindurchfahren konnten), ein Stall, ein zentraler Hof und verschiedene Lager und Kornspeicher, eine Ölmühle, ein Reitstall und das Wohnhaus. Während des 16. und 17. Jahrhunderts versammelte sich hier außerdem der Rat (die Ortsverwaltung). 

Interessant ist auch, dass man unter diesem Haus alte Tunnel entdeckt hat, die wahrscheinlich mit der Lagerung im Zusammenhang standen, aber auch als Flucht- oder Verbindungswege dienten.

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