Santiponce Itálica

Das Kulturerbe

Ein riesiges Vermächtnis, das es zu entdecken gilt

Die Pfarrkirche Nuestra Señora de las Nieves

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Mit dem Bau der Kirche Santa María de las Nieves wurde im 14. Jahrhundert begonnen, doch nach dem Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755, das den Einsturz der Kirchenschiffe zur Folge hatte, musste sie erneut errichtet werden. Zu dieser Zeit entstanden auch die Seitenkapellen des Epistelschiffs, der Chor und die Glocke des Turms. Der Wiederaufbau wurde unter der Leitung der Architekten Pedro de San Martín, Tomás Zambrano und Pedro de Silva durchgeführt. Von den restaurierten Kirchenschiffen sind das mittlere mit einem einfachen Holzdach und die seitlichen mit durch flache Bögen getrennten Kreuzgratgewölben überdacht. Die angrenzenden Kapellen rechts stammen vermutlich aus dem späten 18. Jahrhundert.

Es handelt sich um eine Mudéjar-Kirche mit Grundriss im lateinischen Kreuz, drei von Säulen getragenen Kirchenschiffen und einem Presbyterium mit Rippengewölbe. Im unteren Bereich liegt die Empore, neben den bereits erwähnten Kapellen im Epistelschiff. 

Der barocke Altar besteht aus drei Registern und wurde zwischen 1725 und 1734 von Francisco de Acosta und Bartolomé García de Santiago erbaut. Die Vergoldung stammt von Francisco López, einem Bewohner des Ortes La Algaba. Die zentrale Figur über dem Hauptaltar ist die Virgen de las Nieves, ein Werk aus dem 16. Jahrhundert. Im Altar befinden sich ferner die Figuren des Heiligen Bartholomäus, der, obwohl heute fast vergessen, in der Gegend stark verehrt wurde, der Heilige Petrus, der Heilige Ferdinand, der Heilige Johannes der Täufer und der Heilige Sebastian.

Im Allgemeinen sind die Schnitzwerke der Kirche eher von geringer Bedeutung, mit Ausnahme des aus dem Franziskanerkloster des Ortes stammenden Christus de la Estrella, einer Büste des Ecce Hommo aus dem 17. Jahrhundert und der um 1590 entstandenen Heiligen Martha, der Schutzpatronin von La Algaba. Interessant ist auch die Orgel, deren Instrumentengehäuse 1779 von Francisco de Acosta gebaut wurde. Die Gold- und Silberarbeiten der Pfarrkirche sind prächtig und zahlreich, wobei einige Teile von Francisco de Alfaro angefertigt wurden.
 

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