Santiponce Itálica

Das Kulturerbe

Ein riesiges Vermächtnis, das es zu entdecken gilt

Iglesia del Carmen

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Die Kirche, die ursprünglich zum Kloster der Barfuß-Karmeliter gehörte, stammt aus dem XVI. Jahrhundert. Von dem alten Gebäude sind jedoch nur noch wenige nennenswerte Überreste erhalten, da die Kirche im XVIII. Jahrhundert tiefgreifend umgestaltet und zwischen 1881 und 1883 umgebaut wurde, wodurch sie ein gewisses neoklassisches Flair bekam.

Die Kirche besteht aus zwei parallelen Schiffen in entgegengesetzter Richtung, wobei sich das Hauptschiff, das mit einem Kreuzgratgewölbe bedeckt ist, durch ein Porta nach außen öffnet, das sich neben dem Turm befindet. Beide stammen aus dem XVIII. Jahrhundert.

Das Schiff der Virgen de la Soledad, das am schmalsten ist, wird ebenfalls von einem Kreuzgewölbe bedeckt. Ein Teil seiner Wände ist mit schwarzem Marmor und Krügen verziert, die an Steine und Krüge erinnern. Die Verzierungen und das Taufbecken aus rotem und schwarzem Jaspis stammen aus dem zweiten Drittel des XVIII. Jahrhunderts.  

Unter den zahlreichen Skulpturen, welche die Retabel der Kirche schmücken und größtenteils aus dem XVIII. Jahrhundert stammen, stechen die Schnitzerei des Halbkörpers Ecce Homo aus dem Jahr 1644 hervor, die sich in einem Altaraufsatz auf der linken Seite befindet, sowie die barocke mit Schildpatt und Silber überzogene Holzurne, die wohl von Pedro Duque Cornejo 1730 angefertigt wurde, und ein liegender Christus aus dem XVI. Jahrhundert. All diese befinden sich in der gleichnamigen Kapelle. 

Die Kirche besitzt auch eine bedeutende Gemäldesammlung. Erwähnenswert ist das von Zurbaran beeinflusste Gemälde „Der Tod des Heiligen Josef“ mit dem Porträt des Stifters, das sich auf der rechten Seite des Hauptschiffs befindet.

Der Turm der Kirche ist aus Backstein. Er hat einen hellen Putz auf den glatten Flächen und Almagra, um die horizontalen Elemente hervorzuheben. Er besteht aus sechs Körpern, von denen die vier unteren einen quadratischen Grundriss haben, und Stützen, die einen Rundbogen zwischen Pilastern tragen. Die beiden oberen, von denen einer achteckig und der andere rund ist, werden von Rundbögen mit doppelten Pfeilern geschmückt. Der dritte Körper des Turms beherbergt in den doppelten Pilastern Mauernischen, in denen sich die Skulpturen der Heiligen des Ordens befinden.

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