Santiponce Itálica

Das Kulturerbe

Ein riesiges Vermächtnis, das es zu entdecken gilt

Kapelle San Juan Evangelista – Kunsthaus

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Wir befinden uns hier in einem Gebäude mit nur einem Schiff und Bögen, die quer zu diesem verlaufen. Von Hernández Díaz wurde die Kapelle aufgrund der halbrunden Apsis, der Verzierung des Bogens des Altarraums und sogar aufgrund der Fassaden auf das erste Drittel des 14. Jh. datiert.

Wo wir schon von den Fassaden sprechen: Die Westfassade ist einfach gestaltet und endet in einem Glockengiebel mit einem „Bullauge“ im typischen Mudejarstil. Wahrscheinlich war früher ein Vorbau vorhanden. Die andere Fassade (die der evangelischen Seite) verfügt über einen Sims in der Art der Kragsteine, wie sie in Córdoba typisch sind. In mündlichen Überlieferungen kann man die Legende hören, dass einige Familien hier aus der Armut gerettet wurden, da ihnen in Träumen offenbart wurde, wo sich verborgen in der Kapelle ein mysteriöser Schatz mit Edelsteinen befand und mehrere unterirdische Gänge, die von der Anhöhe aus zu anderen Orten führten.

Das überaus interessante und sehr geräumige Gebäude verfügt über quer zu dem großen Schiff verlaufende Bögen, die an die Bergkette erinnern. Untersuchungen der Grundfläche haben vor allem die originelle Verdrehung der Achse am Kopfteil gezeigt, die man in spanischen mittelalterlichen Gebäuden immer wieder findet und über die Kritiker und Historiker immer wieder debattiert haben.

Neben der traditionellen Ausrichtung fällt eine halbkreisförmige Apsis auf, wie man sie hier nur selten sieht. Im Aufriss wird die außerordentliche Robustheit des Mauerwerks deutlich, die im Kontrast zu den architektonischen Komplexen der religiösen andalusischen Bauwerke aus jener Zeit steht. Die Decken sind aus Holz und wurden 1906 restauriert. Die gotische Inschrift, die veröffentlich ist und die sich an der Mauer der Epistel im Vorraum zum Altarraum befindet, ist ziemlich explizit bei der Vermittlung der wesentlichen Informationen, die hier übertragen wurden. Wenn man das Gebäude objektiv betrachtet, muss man seine Erbauung so zweifellos auf das erste Drittel des 14. Jh. datieren.

Im Altarraum findet man eine Wandmalerei, auf der die Taufe Jesu im Jordan dargestellt ist. Sie ist nicht sehr gut erhalten, stammt aber wahrscheinlich aus einer Zeit, die nicht weit entfernt von der liegt, auf die in der beschriebenen Inschrift verwiesen wird.

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