Tapas

Die Aromen der Provinz

Über Tapas - gut speisen und noch besser trinken

 

Über Tapas - gut speisen und noch besser trinken

Man isst, wie man sich fühlt. In Sevilla besteht die Gastronomie aus einer Mischung unterschiedlicher Kulturen, der römischen, andalusischen, jüdischen, kolonialen und amerikanischen. In der Stadt und den umliegenden Ortschaften ist die Tapa die Königin - eine Verkostung von lokalen und regionalen Erzeugnissen in kleinen Häppchen, mit Grazie und Geschmack. Sie ist Ausdruck der kleinen großen Küche volkstümlichen Ursprungs, die inzwischen einen hohen Rang erreichte - kreative und innovative Tapas stammen von Küchenchefs mit Michelin-Stern.

Kosten Sie sie in den traditionellen Kneipen und Gasthäusern bei einem Glas Wein aus dem Aljarafe, den Sumpfgebieten oder der Sierra. In den alten Schenken mit Messing- und Holztheken und ihren mit Flaschen dekorierten und Kacheln verkleideten Wänden schreiben die Kellner den Getränkepreis mit Kreide auf die Theke.

Sevilla besitzt kein Meer, aber es hat Flut. Aufgrund der Nähe zur Küste erfreut sich die Stadt wunderbarer Fische und Meeresfrüchte. Probieren Sie den frittierten Fisch in beliebten Restaurants an den Ufern des Guadalquivir. In Coria del Río sollten Sie die Großkopfmeeräsche, einen Flussfisch, der traditionell in Marinade eingelegt serviert wird, probieren. Trinken Sie dazu Weine und Biere aus der Provinz. Bier wird in Sevilla groß geschrieben. Die Sevillaner treffen sich mit Freunden auf ein Bier, um miteinander zu lachen und Spaß zu haben. Um ein Fass stehend oder an einer Wirtshaustheke in irgendeiner Straße oder Platz, finden Sie immer einen Ort, an dem Sie je nach Jahreszeit Sonne oder Schatten genießen können. Kosten Sie dabei immer ein paar Oliven aus Morón de la Frontera oder eine Tapa aus Ziegen-, Kuh- oder Schafsmilchkäse aus Espartinas oder Castilleja del Campo.

Auf den schicksten Dachterrassen der Hauptstadt und in den besten Restaurants der Provinz sollten Sie die lokalen Erzeugnisse aus der Region kosten: Reis aus den Anbauflächen des Guadalquivir (66% des in Europa erzeugten Reises stammt aus der Provinz Sevilla), Fleisch und iberisches Schweinefleisch sowie Pilze aus den Bergen, das Fleisch der Kampfstiere, die bescheidene Golddistel und Schnecken vom Land sowie Obst und Gemüse aus den Gärten. In Los Palacios y Villafranca dreht sich alles um die Tomate, denn sie ist die wichtigste Zutat für ein weiteres Star-Gericht, den Gazpacho.

Aus der fruchtbaren Ebene des Guadalquivir stammen die Orangen, die zu wunderbarer Marmelade und Konfitüre zubereitet auf den besten Tischen der Welt verspeist werden. Brot wird in Alcalá de Guadaira - im Volksmund das Alcalá der Bäcker - hergestellt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begleiteten Eselskarawanen die Bäcker in die Hauptstadt; es gab sogar einen Zug für die Brotauslieferung. Die Gleise sind neben dem Guadaira und einer Mehlfabrik erhalten. Dort erfahren Sie mehr über den historischen Hintergrund. Probieren Sie das Regañá, ein Fladenbrot arabischer Herkunft, das von Christoph Kolumbus auf seine erste Reise nach Amerika mitgenommen wurde.

Wenn die Tapa als Königin gilt, so ist der Schinken aus den Bergen Sevillas der König. Er ist auf den Gipfeln gereift und stellt zweifellos das exquisiteste Erzeugnis der Gastronomie dar.

Grundlage für die spanische Küche ist das Olivenöl, der Schlüssel zur mediterranen Ernährung. In Estepa und seiner Umgebung wird eines der besten Olivenöle der Welt hergestellt. Es wird für Salate und fast alle Gerichte verwendet und dient oft auch als Zutat für zahlreiche Süßwaren und Konditorspezialitäten der Provinz, u. a. für das Weihnachtsgebäck aus Estepa, flache Kuchen aus Castilleja de la Cuesta und süße Köstlichkeiten aus dem Kloster mit natürlichem Orangenblüten- oder Rosmarinhonig. Bei Tisch sollten Sie es mit Likören und Schnäpsen aus Cazalla de la Sierra begleiten.

Es gibt noch viel mehr zu entdecken: Aale und Krebse, und früher gab es Eier vom Stör aus dem Guadalquivir.